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Radio_Copernicus

[ Programm ]
Programmpunkte

Der Wetterbericht / Der Seewetterbericht
Stralsund: Zum täglichen Programmauftakt um 18.00 Uhr und zum Programmende um Mitternacht gibt es im Klangbild von Radio_Copernicus eine akustische Annäherung an den idyllischen Küstenort Stralsund, aber auch an Orte in aller Welt: Der täglich an wechselnden Orten aufgezeichnete akustische Wetterbericht.

Der akustische Bericht aus Warschau / Warschau bei Mitternacht
Warschau: Als Einstimmung in das tägliche Abendprogramm fangen Soundscapes aus Warschau die aktuelle Atmosphäre der polnischen Hauptstadt mit seinen urbanen Klängen des Spätsommers ein. Auch kurz vor Mitternacht meldet sich Radio_Copernicus mit Klangbildern der Stadt.

Außenwelt / Innenwelt und Der akustische Bericht aus Wrocław
Täglich im September in Berlin (17:00 Uhr) und Dezember in Wrocław (18:00 Uhr) öffnet Radio_Copernicus seine Mikrophone den Klängen und Geräuschen städtischer Innen- und Außenräume und führt fort, was bereits in Warschau und Stralsund den Rahmen des Live-Programms bildete: mit einem Soundscape die Gast-Städte akustisch im Programm zu spiegeln und einzubinden.
Die Hörer und Hörerinnen sind eingeladen, an der Gestaltung dieses Programmplatzes mitzuwirken und die Klänge der Umgebung, in der sie Radio_Copernicus hören, oder die Klänge ihrer Stadt aufzuzeichnen.

Explorations: Auftragswerke
Im Mittelpunkt von Radio_Copernicus stehen Auftragswerke, die gezielt an ausgewählte Künstlerinnen und Künstler vergeben wurden. In ihnen stellen sich aktuelle und internationale radio- und medienästhetische Strömungen dar. Die insgesamt 26 Auftragswerke sind nicht nur klangästhetisch von besonderem Interesse. Darüber hinaus thematisieren einige von ihnen auch vernetzte Medienarchitekturen, öffentliche Rezeptionssituationen, neue Zeitbegriffe und gesellschaftliche Funktionen des Radios.

Wortprogramme: Documente, Read me, Reflection

Dokumente
Dem gesprochenen Wort wird bei Radio_Copernicus ein hoher Stellenwert eingeräumt. In Interviews, Gesprächsrunden und Projektpräsentationen kommen künstlerische und kulturelle Themen zur Sprache.

Read Me
In Stralsund, Warschau, Berlin und Wrocław werden täglich um 20:00 Uhr (außer sonntags und montags) Ausschnitte aus Lawrence Lessig, Free Culture (auf Polnisch und auf Englisch) – einer Publikation, in der es darum geht, für Urheberrecht und geistiges Eigentum neue Regelungen und Gesetze zu finden, die dem elektronischen Zeitalter angemessen sind, gezeigt. Andere Textlesungen von Autoren und Autorinnen, wie z.B. des Berliner Sukultur-Verlags sind fester Bestandteil der Sendung.

Reflection
Warschau: Der Warschauer Herbst 2005 wird auf diesem Sendeplatz durch Dokumente, Diskussionen, Berichte und Interviews kontextualisiert und reflektiert. Radio_Copernicus arbeitet hier mit Journalisten der Warschauer Zeitschrift Glissando zusammen.

Recycling Radio_Copernicus
Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts von Radio_Copernicus ist das „Recycling“: Täglich wird das Programm vom Vortag mittels künstlerischer Verfahren neu aufbereitet. Dies konnte als einstündiger Remix, als collagierter Zusammenschnitt, als serielle Aufbereitung, mittels neu moderierter „Schlaglichter“ oder mit Hilfe anderer „Kondensations“-Strategien geschehen. Die Recycler arbeiten autonom und künstlerisch frei. Das Recycling versteht sich als schöpferisch-subjektiver Versuch, das umfangreiche Programm archivierbar zu machen, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Sendestaffel zu Sendestaffel. Die tägliche Fortschreibung des Programms als Mittel ästhetisch-subjektiver Dokumentation spielt also eine ganz wichtige Rolle im Konzept von Radio_Copernicus. Jeweils zum Auftakt der jeweiligen Sendestaffel wird in einem „Changing of the Guards: Recycling the Recycling” in einer Session der akustische „Staffelstab“ vom Recycler der letzten Sendestaffel an den neuen Recycler weitergereicht.
In Stralsund arbeiten die vier Mitglieder von musik.recyclers.camp! als Recycler: wojt3k, co, deuce und 8rolek. Sie führen ein kleines Plattenlabel, das im Grenzbereich zur Subkultur agiert. Das Label, 1996 gegründet, hat seinen Sitz im südpolnischen Skoczów und gilt als eines der engagiertesten Label in Polen.
In Warschau ist DJ Lenar der Recycler – ein DJ aus Warschau, der mit schwarzem Hip-Hop begann und später zunehmend Interesse an zeitgenössischer Musik gewann. Er produziert Remixes und Reworks der Werke des Komponisten Witold Lutosławski. Nach ihm übernimmt Zenial alias Łukasz Szałankiewicz, Sound-Designer und Komponist aus Krakau und anschließend m.bunio.s alias Michał Skrok, Musiker, Informatiker und Produzent aus Gdańsk diese besondere Aufgabe.
Recycler während der Sendestaffel in Berlin sind Sarah Washington (experimentierfreudige Radiomacherin des Radiokunst-Sender Resonance 104.4fm/London), und der junge Produzent und DJ Dawid Szczęsny (Debutalbum auf Supralinear, sein Arbeitsmaterial: die Schallplatte und deren Rauschen, Kratzen und Knistern). Am 23.11.05 nimmt der Dichter Hartmut Sörgel als Recycler einmalig eine „Verdichtung" des Programms vor - nicht mit technologischen, sondern mit sprachlichen Mitteln.
In Wrocław kann Ignaz Schick sein außerordentliches Verständnis vom Konzept Recycling den Zuhörern präsentieren. Ignaz Schick konzentriert sich auf vorgefundene Materialien, selbstentwickelte Instrumente und elektronische Hilfsmittel; seine Interessenschwerpunkte sind Kontaktmikrophone und Feedback-Processing.

History Bubbles
Kurze Sprach- und Klangspots tauchen zu verschiedenen Zeitpunkten überraschend im Programm auf. Sie beleuchten Themen, die das Programmumfeld erhellen sollen: beispielsweise werden R. Murray Schafers Konzept der Akustischen Ökologie, Entwicklungen im technischen Bereich, der Einfluss der italienischen Futuristen auf Radiokunst, eine kurze Geschichte freier Radios und vieles mehr vorgestellt.

Blue Monday
Radio_Copernicus macht montags blau, entspannt sich und die Hörerinnen und Hörer mit Blue Monday. Angelehnt an die gängigen Schließzeiten von Museen am Montag wird nicht live gesendet, sondern noch einmal das Beste aus dem Programm aufgelegt.

Looping Sunday
Immer wieder sonntags sind ab 18:00 Uhr die besten recycelten Stücke des bisherigen Programms zu hören. Das Produzenten-Team von Radio_Copernicus nutzt inzwischen die Zeit für Gespräche mit Künstlern und für die Dokumentation der vergangenen Woche.

Radiojingles
Der Sound-Designer und Komponist Łukas Szałankiewicz/Krakau, übernimmt für Radio_Copernicus die Produktion von Radiojingles, mit welchen die einzelnen Programmplätze auf Polnisch, Deutsch und Englisch angekündigt werden. Produziert werden die Jingles im Studio für elektroakustische Musik der Musikhochschule Krakau. Wir danken dem Studioleiter Marek Chołoniewski für die freundliche Unterstützung.

Warschau: Play Radio / Open Studio
Das Sendestudio in der ul. Foksal im Zentrum von Warschau wird täglich (außer sonntags und montags) ab 22:00 Uhr vollkommen den Künstlern überlassen. 31 polnische Künstler nehmen im September diese Möglichkeit wahr, um ihre eigenen Vorstellungen von Radio umzusetzen.

Berlin: Freundliche Übernahme / Play Radio
Auf dem Sendeplatz „Freundliche Übernahme / Play Radio“ werden Sendungen anderer Kunstradios vorgestellt, die in den letzten Jahren international abseits öffentlich-rechtlicher Strukturen radiokünstlerische Maßstäbe setzen: Hierzu gehören Resonance104.4fm aus London und, vorgestellt vom Berliner Radioproduzenten Johannes Wilms, Sendungen von Juniradio, reboot.fm oder Radio Riff aus Berlin. Im November gestalten auf diesem Programmplatz neben Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin auch Mitglieder aus dem Team von Radio_Copernicus das Programm.

Wrocław: Freundliche Übernahme / Play Radio
Hier werden Sendungen anderer Kunstradios vorgestellt, die in den letzten Jahren international, abseits öffentlich-rechtlicher Strukturen, radiokünstlerische Maßstäbe setzten und neue Trends auf Festivals oder junge Musiklabels hervorbrachten:
Darunter Radio Kochen, Rückgriffe auf das WRO/Medienkunstfestival Wrocław, das im Mai stattgefunden hat; Kilogram Records aus Gdańsk; DJ Set: Skalpel (Marcin Cichy und Igor Pudło mit ihrem Jazz für Connoisseurs) aus Wrocław; Mateusz Moczulski, Musiker und Schriftsteller, dessen Hörspiel ‚Träume unter dem Sarkophag’ zu hören ist, Sounddesign vom Krakauer Robert Zając; aus Szczecin kommt musica genera, die sich der experimentellen und improvisierten Musik verschrieben haben.

Cadavre Exquis. Eingeladen auf Empfehlung: Gäste im Studio
Das Spiel des „Cadavre Exquis" kann als eine im Surrealismus entwickelte Methode beschrieben werden, bei der es darum geht, dem Zufall bei der Entstehung von Bildern Raum zu geben. Radio_Copernicus überträgt im November dieses Prinzip, in leicht veränderter Weise, auf das Radio: Zu Beginn einer Woche lädt Radio_Copernicus einen Gast aus dem Kulturleben zur Gestaltung einer eigenen Sendung ein. Dieser lud seinerseits einen Gast für den darauf folgenden Tag ein usw. Die Folge der Einladungen soll dabei weniger einen roten Faden formulieren, als vielmehr der Vielfalt des Kunst- und Kulturlebens in Berlin im Radio einen Raum öffnen, in dem sich Kunst- und Kulturproduzent/innen selbst abbilden können. Gäste sind z.B. der Essener Theaterregisseur Martin Schulze und der Autor, Regisseur und Komponist Ronald Steckel aus Berlin. Zu Beginn einer neuen Sendewoche wird dieser Prozess seitens Radio_Copernicus jeweils neu initiiert.

Radio-Politiken
Diana McCarty und Elisabeth Enke aus Berlin, Agnieszka Szydłowska aus Warschau und viele andere Kritikerinnen und Kritiker aktueller Radio-Politiken kommen zum Gespräch ins Berliner Studio von Radio_Copernicus, um über die Voraussetzungen für den Zugang von Künstlern zum Medium Hörfunk zu diskutieren.

Artists Presenting
Auf diesem Sendeplatz werden kulturelle und künstlerische Projekte vorgestellt, die im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres 2005/2006 stattfanden bzw. stattfinden.

Fade In
In diesem Stralsund spezifischen Programm werden CDs, Künstler und Sound-Arbeiten präsentiert, Gespräche mit Künstlern und Publikum geführt und in ein täglich neu gewähltes Thema eingeführt, z.B. in Kitsch, Radiokunst, Looping, etc.

Focus On
Vorgestellt werden die Künstler vom Festival garage und die Events des Abends.
Außerdem: Zur Eröffnung am 22. Juli wird ein parallel in Stralsund stattfindendes Volksfest klanglich live für das Radio neu aufbereitet und gemischt. Am 29. Juli werden Beiträge zur Klausurtagung „Radiokunst heute – Re-Inventig Radio III“ ausgestrahlt.

garage music live und garage music ‘forget it!’
Auf dem Programmplatz garage music live werden Live-Musikübertragungen mit den Künstlern des garage05-Festivals gesendet. Außerdem werden auf garage music ‘forget it!’ Werke aus den Archiven des garage-Festivals ausgestrahlt und kommentiert, den Festivalschwerpunkt „forget it! don't trust your archives“ reflektierend.

radio_copernicus @ inn.to
An vier Abenden ist Radio_Copernicus zu Gast im Medienkunst- und Performance-Space inn.to und präsentiert sich so nicht nur im Äther und Internet, sondern auch – materiell greifbar – vor Ort: Schönhauser Allee 167c, 10405 Berlin, U2 Senefelder Platz:

Wroclaw: Talking Back to Radio – Radio als Zuhörer – Artyści zmieniają radio.
Beiträge vom Internationalen Radiokunst-Symposium, Universität Wrocław.
Das internationale Veranstaltungsprogramm (6.12. -11.12. 2005) besteht aus einem künstlerischen Programm in der Städtischen Galerie BWA/Wrocław, u.a. mit „The Infinitive Talk“ von Wojciech Bruszewski, einem Konzert von Stefano Giannotti und Jonathan Faralli, eine Präsentation der Arbeiten von Łukasz Szałankiewicz (Krakau) und Hildegard Westerkamp, eine Internet-basierte Audio-Performance von Paweł Janicki’s (Wrocław) „Ping Melody“ mit Dorota Łyda (Oboe), bei der das Publikum aktiv an der Uraufführung von Johannes Auer (Stuttgart) „free Lutz!“ (Stimmen: Ana Jur, Peter Georges) teilnehmen kann, Konzerte von Agata Zubel/Cezary Duchnowski. (Warschau) und Ignaz Schick (Berlin). In den Schaufenstern der Städtischen Galerie BWA werden zwei Hörräume eingerichtet. In dem einen können die Besucher aus unterschiedlichen, historischen und neuen Radiogeräten das laufende Programm von Radio_Copernicus hören. Im anderen werden Hörinseln eingerichtet. Mit Blick auf das Treiben auf der Straße in Wrocław können dort auf bequemen Sitzgelegenheiten per Kopfhörer alle Auftragswerke von Radio_Copernicus angehört werden.
Es werden weiterhin drei Workshops von Thomas Kupfer „Freie Radios: Eine Mediensimulation in drei Tagen“, der Gruppe LIGNA „Radiokunst als Intervention und Gegenöffentlichkeit“ und von Hildegard Westerkamp „Soundwalking – Klangspaziergänge- Vom Ohr zur Radiosendung“ angeboten. Im Symposium können namhafte Medienexperten die Thematik „Künstlerradio“ von unterschiedlichen Blickwinkeln aus präsentieren und die Frage nach einem Künstler- bzw. Freien Radio in Polen diskutieren.
Veranstaltungsorte
Stralsund, Warschau, Berlin, Breslau
Termine
Stralsund: 15. Juli - 21. August 2005; Warschau: 1. - 30. September 2005
Berlin: 1.- 30. November 2005
Breslau: 1. - 31. Dezember 2005
Beteiligte Institutionen
Universität der Künste, Berlin
Uniwersytet Wrocławski, Breslau
Programm Stralsund

Hier können Sie sich den Programmflyer der Sendestaffel Stralsund downloaden.
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Programm Berlin

Hier können Sie sich den Programmflyer der Sendestaffel Berlin downloaden.
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Programm Breslau

Hier können Sie sich den Programmflyer der Sendestaffel Breslau downloaden.
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