Radio_Copernicus

[ Auftragsproduktionen Berlin/Breslau ]

Radio_Copernicus @ Akademie der Künste Berlin, 1. November - 31. Dezember 2005


Radio_Copernicus kooperiert in Berlin mit der Akademie der Künste und ihrer Veranstaltungsreihe Dis_Positionen.
Vom 1. bis 30. November 2005 sendet Radio_Copernicus aus der Universität der Künste und ist in Berlin über UKW zu empfangen. Im Dezember wird aus Breslau gesendet, doch ist das Programm auch in Berlin über die UKW-Frequenz 95,2 zu hören.

Zbigniew Karkowski, Radioph, R_C 2005
Ab Dienstag, 01.11.2005, täglich zu verschiedenen Zeiten
Das Radio: ein elektromagnetischer Raum – ortlos und immateriell. Klänge reisen durch die Luft, und gewinnen dort physikalische Gegenwart, wo sie empfangen werden. Karkowski imaginiert diesen Nicht-Ort als einen elektroakustischen Datenraum, der sich aus sich selbst heraus immer wieder neu erschafft: Radioph ist eine generative Radioarbeit, eher Prozess als Werk, ein permanentes Sound-Recycling, gesteuert von Markov-Ketten, I-Ching-Operationen und einem meditierenden Computer. Am 19.11.05 ab 20 Uhr wird Radioph in einer konzertanten Version in der Akademie der Künste, Berlin, zu hören sein.
Programmierung: Peter Castine

Raphael Roginski + Cukunft, R_C 2005
Freitag, 04.11.2005, ab 18 Uhr 30
Raphael Roginski schafft eine Klanglandschaft aus den akustischen Beobachtungen seiner Warschauer Klezmer-Band Cukunft, die er bei den Aufnahmen zu ihrem neuen Album nicht nur auf der Gitarre sondern auch mit einem Mikrophon begleitet hat. So entsteht ein akustisches Portrait aktueller jüdischer Kultur und Musik, die auf der Suche nach ihren Wurzeln ist. Moderne Arrangements der Kompositionen von Mordechaj Gebirtig mischen sich mit Fieldrecordings vergessener jüdischer Plätze und Reflexionen über jüdische Musik und ihre Idendität. Das Werk von Raphael Roginski nähert sich so dem Gegenstand seiner Betrachtung auf die gleiche Art und Weise wie die Band selbst sich in einer kulturellen Tradition zu verorten sucht.

Merzouga, BERLIN-WARSZAWA-EXPRESS, R_C 2005
Donnerstag, 10.11.2005, ab 18.30 Uhr
Seit langem beschäftigt die Computermusikerin Eva Pöpplein und den E-Bassisten Janko Hanushevsky das Phänomen des urbanen Klangs, der immensen, chaotischen Soundwolke, die den modernen Zivilisationsmenschen als Konsequenz seiner alltäglichen Handlungen permanent umgibt. Auf zahllosen Reisen haben die beiden die verschiedenen Klangbilder unterschiedlichster Städte studiert und unzählige Atmo- und Geräuschschnipsel gesammelt.
Daraus entstand eine Begeisterung für die musikalischen Strukturen, die Fülle an unterschiedlichen akustischen Texturen und die ortspezifische Dynamik, die sich in unserem „Umgebungslärm“ verbirgt. Was wir 24 Stunden am Tag bemüht sind zu ignorieren, klingt – hört man ihm so zu – plötzlich wie Musik.
In „BERLIN-WARSZAWA-EXPRESS“ macht das Duo diese Änderung des Fokus zum Thema seiner Arbeit. Die Komposition besteht aus verschiedenen O-Tonaufnahmen aus Berlin und Warschau, die von den Musikern als Blueprint, als musikalische Basisinformation verstanden werden. In diese Flächen hinein webt sich die komponierte Musik; Lärm wird Musik, Musik wird Teil von Lärm. Die Frau am Bahnsteig mit den roten Stöckelschuhen bestimmt den Beat in dem der „BERLIN-WARSZAWA-EXPRESS“ seine Fahrt aufnimmt.
[ Merzouga, Eva Pöpplein&Janko Hanushevsky, Berlin-Warszawa-Express ]

Maria Peszek & Elektrolot und Thomas Herzam, R_C 2005, Performance im inn.to
Freitag, 11.11.2005, ab 22:00 Uhr
Maria Peszek ist eine der interessantesten und eigenwilligsten polnischen Schauspielerinnen der jüngeren Generation. Mit ihren experimentellen Bühnenauftritten verfolgt sie insbesondere die Entwicklung neuer, kreativer Konzepte. Ihr Projekt für Radio_Copernicus führt die Zusammenarbeit mit der Avantgarde-Popgruppe "Elektrolot" fort, die auf der beiderseitigen Erforschung neuer und überraschender Klangwelten beruht.

Sasker Scheerder, We make this known here with all due reservations, R_C 2005
Samstag, 12.11.2005, ab 18 Uhr
Eine doppelte Lesung von Kurt Schwitters Essay „Radio (Eine Anregung, den Radioapparat produktiv auszunutzen)“ aus dem Jahr 1934 - verwandelt vom Rotterdamer Soundkünstler Sasker Scheerder, der dies als simultane Aufführung in den Studios von Radio_Copernicus und dem Offenen Kanal Berlin konzipiert hat. Live auf UKW 95,2 in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal Berlin/OKB Radio auf UKW 97,2.

Wojtek Zamiara, Passanten, R_C 2005
Donnerstag, 17.11.2005, ab 18.30 Uhr
Ein Projekt, das auf der Faszination des Autors für Zufallsprozesse in der Kommunikation (in Erzählungen) beruht.
Viele Bedeutungen
Viele Geschichten
Wenige Sprachen Polnisch, Englisch, Deutsch, Russisch
Individuelle Wahrnehmung der Erzählung
Auch diese Produkion entsteht im akustischen Zusammenspiel durch die simultane Ausstrahlung auf zwei Frequenzen: auf Radio_Copernicus UKW 95,2 in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal Berlin auf UKW 97,2.

Robert Lippok, Parallele Linien, R_C 2005
Donnerstag, 24.11.2005 ab 18.30 Uhr
Die Radioarbeit “Parallele Linien” setzt sich aus Außenaufnahmen und synthetischem Audiomaterial zusammen und verläuft dabei auf vier parallel zu hörenden Pfaden. Robert Lippoks Komposition entsteht im Zusammenklang mit seiner Ausstellung in der Galerie “Wohnmaschine” (Berlin), die zeitgleich zur Ausstrahlung von “Parallele Linien” auf Radio_Copernicus eröffnet wird. Die Komposition kann so an diesem Abend sowohl als eigenständige Arbeit im Äther/Internet als auch, per Radio, an einem auch visuell mit ihr verbundenem Ort gehört werden.


Radio_Copernicus @ Wrocław / Talking Back to Radio – Radio als Zuhörer – Artyści zmieniają radio, 1. - 31. Dezember 2005


Auftragsproduktionen

Johannes Auer, free lutz!, R_C 2005
Donnerstag, 8.12.05, ab 19 Uhr, live aus der Städtischen Galerie BWA/Wrocław
Ein Meilenstein computergenerierter Poesie sind die stochastischen Texte von Theo Lutz aus dem Jahr 1959. Das Radioprojekt ‚free lutz!‘ von Johannes Auer, einem der bekanntesten deutschsprachigen Netzkünstler, basiert auf der Nachprogrammierung dieser Pioniertat. Gleichzeitig ermöglicht ein Web-Interface die Beteiligung der Zuhörer an der Textgenerierung der Maschine. Zuhörer und Computer gestalten damit die Textbasis der Live-Sendung, bei der ein Sprecher die entstehende Computerpoesie in Echtzeit literarisch inszeniert.
Texteingabe durch die Hörer möglich unter http://auer.netzliteratur.net/copernicus/.

Mikolaj Trzaska und Andrzej Stasiuk, winterlich/bruchstückhaft, R_C 2005
Dienstag, 13.12.05, ab 20.30 Uhr
Andrzej Stasiuk liest Auszüge aus seinem Buch „Winter“, der Saxophonist Mikolaj Trzaska komponiert dazu Musik: ein Hörstück entsteht. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit des preisgekrönten Autors Stasiuk mit dem polnischen Musiker Jurij Andruchowycz ist dies seine zweite Produktion, in der Literatur und Musik miteinander verschmelzen.

Heimo Lattner, Wrocław z.B.. Eine Arbeit für Radio, R_C 2005
Donnerstag, 22.12.05, ab 20.30 Uhr
Folgende „Suchbegriffe“ stecken den Rahmen für eine Recherche vor Ort in Wrocław, an deren Ende ein Radio-Hörspiel steht:
1.) Die Stadt der Erinnerung, in der sich die Spuren von Geschichte und die der tausend individuellen Geschichten kreuzen.
2) Die Stadt der Begegnung, in der sich Menschen treffen, die aber auch die Menschen trifft; – die Listen der Erfindungen des Alltäglichen und der Künste des Machens bahnen sich darin einen Weg und bieten Platz für sich entfaltende Strategien und Spekulationen.
3) Die fiktive Stadt, welche die beiden anderen zu annulieren droht.“ (H. Lattner)

Peter Castine, Overnight Sensation, R_C 2005
Samstag, 24.12.05, ab 18.00 Uhr bis Sonntag, 25.12.05 ca. 14.00 Uhr
Lassen Sie ihr Radio Tag und Nacht laufen und tauchen Sie ein: Zwanzig Stunden lang, vom Heiligen Abend bis zum Ersten Weihnachtsfeiertag strahlt Radio_Copernicus mit „Overnight Sensation“ eine permanente Radioinstallation aus, die ohne Unterbrechungen läuft. Die Klänge entwickeln sich langsam und schaffen eine Atmosphäre der Stille und der gelösten Konzentration.

Filip Zawada, Radosław Łukasiewicz, Jak Piętka (Pustki), WROCŁAW–WARSZAWA, R_C 2005
Donnerstag, 29.12.05, ab 20.00 Uhr
Eine Wort-Sound-Erzählung mit Prosa- und Lyrik Elementen. Sie erzählt von den fast wöchentlichen Zugreisen des Bass-Spielers Filip Zawada zwischen Wrocław und Warschau. Zawada reist, um mit seiner Band in Wrocław proben zu können. Wie viele Stunden verbringt er pro Jahr im Zug? Wie lang ist die Strecke, die er übers Jahr insgesamt zurücklegt? Sie scheint so lang wie der Äquator ...


Veranstaltungsorte
Stralsund, Warschau, Berlin, Breslau
Termine
Stralsund: 15. Juli - 21. August 2005; Warschau: 1. - 30. September 2005
Berlin: 1.- 30. November 2005
Breslau: 1. - 31. Dezember 2005
Beteiligte Institutionen
Universität der Künste, Berlin
Uniwersytet Wrocławski, Breslau
Radio_Copernicus@Akademie der Künste Berlin, 01.11.-31.12.2005
In Zusammenarbeit mit Dis_Positionen/Akademie der Künste Berlin















































































































Radio_Copernicus @ Wrocław / Talking Back to Radio – Radio als Zuhörer – Artyści zmieniają radio, 01.-31.12.2005