Industriestadtfuturismus – 100 Jahre Wolfsburg/Nowa Huta
[ Ausstellungsprojekt ]
Die Planstädte Wolfsburg in Deutschland und Nowa Huta bei Krakau in Polen zählen zu den wenigen urbanen Neugründungen des 20. Jahrhunderts in Europa. In beiden Städten wurden ideologische Ansätze gesellschaftlicher, ökonomischer und städtebaulicher Weltbilder verwirklicht, die allerdings sehr unterschiedlichen Vorstellungen des modernen Stadtlebens in einer industrialisierten Gesellschaft entsprachen und in denen sich unverkennbar die jeweilige nationale Geschichte manifestierte. Da sowohl Wolfsburg als auch Nowa Huta als Arbeiterstädte konzipiert wurden, sind sie vom Wandel der Industriegesellschaft in besonderer Weise betroffen, ein Wandel, der beide Städte radikal, wenn auch sehr unterschiedlich verändern wird. Wolfsburg und Nowa Huta werden in den Jahren 2038 und 2049 jeweils hundert Jahre alt sein. Das Projekt nimmt das Jubiläum imaginativ und spekulativ vorweg und nutzt die Jahre 2038 bzw. 2049 als Rahmen, um aus dieser Zukunftswarte heraus in die dann hundertjährige Vergangenheit beider Städte zurückzuschauen. Entwicklungstendenzen der Bereiche Arbeit, Mobilität, Ökologie und Gesellschaft können anhand der imaginierten Zukunftsvorwegnahme exemplarisch diskutiert werden. Die Geschichte und die gegenwärtige Situation beider Städte unter dem Eindruck des Wandels der Arbeit wird interdisziplinär thematisiert. Deutsche und polnische Künstler entwickeln Arbeiten zum Thema, die in Wolfsburg und in Nowa Huta zu sehen sein werden.