Persons

back to overview


Sala, Paweł
Paweł Sala über sich selbst:
Geschlecht männlich, gut durchtrainiert (regelmäßiges Krafttraining, früher Geländeläufe) und frühere körperliche Arbeit, u.a. landwirtschaftliche Tätigkeiten an der Dreschmaschine, im Kühlhaus beim Einfrieren von Erdbeeren, als Nachtwächter und Zuschneider in einer Täschnerei. Unfähig, allein zu leben. Scheinbar unverheiratet, aber seit vielen Jahren besetzt. Gesunde Lebensweise, mit der er sich bei seinem Kater Nikita angesteckt hat (betrifft vor allem Ernährung, Schlaf und gerades Rückgrat). Besitzt ein Auto, Marke Honda, Farbe feuerwehrrot, fährt aber wenig, um nicht die im Benzinpreis versteckten Steuern zu zahlen. Benutzt zur Fortbewegung hauptsächlich Fahrrad oder U-Bahn. Würde gern in was Großem, Weißem, fast Leerem mit großen Fenstern wohnen, hat aber nicht geklappt. Was er hat, ist klein, weiß, mit großen Fenstern und nicht besonders leer. Kann es nicht ertragen, wenn im Fernsehen Kinder und Tiere gequält werden, gegen die übrigen „Nachrichten” ist er schon immun geworden. Macht von Zeit zu Zeit Dokumentarfilme, mit denen man nichts Rechtes anfangen kann. Wie kann einer beispielsweise einen Film über Engel machen? Schreibt Theaterstücke und Drehbücher, vor deren Aufführung Theaterintendanten (mit wenigen Ausnahmen) zurückscheuen (die Helden benutzen anstößige Wörter, tun unanständige Dinge und sind häufig, da sie sich zu keiner maßgebenden nationalen Philosophie bekennen, des Nihilismus verdächtig). Es besteht sogar der Verdacht, dass er religiöse Empfindungen anderer verletzt. Hat einige erbitterte Kritiker, die nicht kapieren, um was es geht, und um ein Vielfaches mehr Freunde, denen er nichts zu erklären oder zu beweisen braucht. Ist ein Besessener, besteht eigentlich aus nichts anderem als Obsessionen. In letzter Zeit gibt’s nur wenig, was er immer wieder hören könnte: den „Introitus“ von Sofia Gubaidulina oder „Lonely Fire“ von Miles Davis und alles, was Sigur Rós eingespielt haben. Hat drei Leben. Das aktuelle ist das zweite. Eins hat er also noch über.
Fakultäten: Kulturwissenschaft Adam-Mickiewicz-Universität Posen, Rundfunkregie, Film- und Fernsehregie an der Fakultät für Funk und Fernsehen der Schlesische Universität Kattowitz.
Filme u.a.: „Stygmatyczka“ [Die Stigmatisierte] Dok. für das Studio Irzykowski, „Na tyłach wszechświata“ [In der Etappe des Weltalls] Dok., „Zdjęcie z krzyża“ [Kreuzabnahme] Dok., „Anioły“ [Engel], „Tablice, albo opisanie świata“ [Tafeln oder Beschreibung der Welt], „Rodzina w Wójtówce“ [Eine Familie in Wójtówka] für das Polnische Fernsehen (TVP), „Statyści“ [Statisten] für Canal+ Polska, daneben etliche Reportagen und Serienprogramme für das Polnische Fernsehen und Canal+.
Hörspiele: „Genialna epoka“ [Geniale Epoche], „Studium z anatomii śmierci“ [Studie aus der Anatomie des Todes] nach Kenzaburo Oe, „Umrzeć i już się więcej nie obudzić...?“ [Sterben und nicht mehr erwachen…?] (eigener Text), „Fazy nocy“ [Phasen der Nacht] nach Carlos Fuentes, „Ślimak na zboczu“ [Die Schnecke am Hang] nach Arkadi und Boris Strugatzki, „Kosky i Powska“ nach Texten von Kosiński und Poświatowska (eigenes Szenario), „Biafra“ nach Vonnegut und weitere eigene Texte und Adapationen.
Inszenierungen: „Ścisły nadzór“ [Strenge Aufsicht] von Genet (Fernsehspiel als Teil der Ausbildung), „Kroki“ [Schritte] von Beckett (Arbeit im Rahmen der Ausbildung), „Od dziś będziemy dobrzy“ [Von heute ab werden wir gut sein] eigenes Stück für das Fernsehspiel des zweiten Programms des Polnischen Fernsehens (TVP 2). (Ausstrahlung 2004)
Stücke u.a.: „Od dziś będziemy dobrzy“ [Von heute ab werden wir gut sein], „Spalenie matki“ [Verbrennung der Mutter], „Gang Bang albo Syndrom Sztokholmski“ [Gang Bang oder das Stockholmer Syndrom], „Mortal Kombajn“ [Mortal Kombajn],”Heroina“ [Heroin] (Theaterfassung des Romans von Tomasz Piątek), „Szwaczki“ [Näherinnen], „Jerzy Kosinsky – Final Day“ (zusammen mit Czesław Czapliński), „Ciemno wszędzie“ [Dunkel überall], „Ifigenia – moja siostra“ [Iphigenie, meine Schwester] (Monodrama)
Preise: Dritter Preis des Dramaturgie-Wettbewerbs des Teatr Polski in Breslau und der Zeitschrift „Dialog“ für „Od dziś będziemy dobrzy” [Von heute ab werden wir gut sein]; dieses Stück siegte im Wettbewerb „Radom Odważny“; einer von drei gleichrangigen Preisen beim nächsten Dramaturgie-Wettbewerb des Teatr Polski und der Zeitschrift „Dialog“ für „Mortal Kombajn“ [Mortal Kombajn]; Preis im Dramaturgie-Wettbewerb des Teatr Stary in Krakau und der Zeitschrift „Dialog“ für „Ciemno wszędzie“ [Dunkel überall].
Stipendien: Jahresstipendium des Kulturministers Waldemar Dąbrowski für das Schreiben eines Stückes im Jahr 2004.

beteiligt an › baz@rt / Europe Learning - Frankfurt meets Krakow